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Zuletzt aktualisiert am 19. April 2025

Betrug auf Tutti, Ricardo, Anibis & Co. – So schützen Sie sich

Ob Möbel, Kleider oder Elektronikartikel: Auf Plattformen wie Tutti, Anibis, Ricardo oder dem Facebook Marketplace verkaufen täglich Tausende Menschen ihre Produkte – und ebenso viele kaufen sie. Doch wo viel gekauft und verkauft wird, sind leider auch Betrüger:innen nicht weit. Wir zeigen, worauf Sie achten sollten – und was Sie tun können, wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind.

Auf einen Blick

  • Zahlung geleistet, aber keine Lieferung? Betrug nach Art. 146 StGB ist strafbar.

  • Warnzeichen beachten: verdächtige Kommunikation, Druck, keine Absicherung.

  • Anzeige erstatten, Zahlung melden, Plattform informieren – und rechtliche Hilfe suchen.

Typischer Fall: Vorauszahlung, keine Lieferung

Sie entdecken ein nahezu neuwertiges Smartphone zum Schnäppchenpreis. Der Verkäufer wirkt freundlich, verlangt aber eine sofortige Vorauszahlung – sonst würde das Angebot an eine andere Person gehen. Sie überweisen den Betrag, erhalten aber nie das Produkt. Der Kontakt bricht ab, das Inserat verschwindet. Ein klarer Fall von Online-Betrug.

Betrug ist strafbar – auch im Onlinehandel

Solche Fälle können den Straftatbestand des Betrugs gemäss Art. 146 StGB erfüllen. Juristisch liegt Betrug vor, wenn sich eine Person durch arglistige Täuschung einen unrechtmässigen Vermögensvorteil verschafft – zum Nachteil der getäuschten Person. Betrug ist ein Offizialdelikt. Das heisst: Die Polizei muss aktiv werden, sobald ein solcher Fall angezeigt wird.

Warnsignale: So erkennen Sie unseriöse Angebote

  • Ungewöhnlich tiefer Preis: Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein? Dann ist es das oft auch.
  • Druck durch angebliche Interessenten: Lassen Sie sich nicht zur sofortigen Zahlung drängen.
  • Vorauszahlung ohne Absicherung: Bestehen Sie auf offiziellem Versandnachweis oder persönlicher Abholung.
  • Verdächtige Kommunikation: Fehlerhafte Sprache oder häufig wechselnde Kontaktdaten sind Warnsignale.
  • Unklare Bewertungen oder fehlende Angaben: Prüfen Sie Profile genau.

Ich wurde betrogen – was jetzt?

  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei: Nehmen Sie alle Nachweise mit (E-Mails, Chatverläufe, Zahlungsbelege).
  • Kontaktieren Sie Ihre Bank oder den Zahlungsdienstleister: Möglicherweise kann die Zahlung noch rückgängig gemacht werden.
  • Melden Sie den Fall der Plattform: So kann das Profil gesperrt und weitere Opfer verhindert werden.
  • Kontaktieren Sie Ihre Rechtsschutzversicherung: Wenn Sie bei JUSTIS versichert sind, melden Sie den Fall direkt in unserem Portal. Unsere Expert:innen prüfen, ob und wie wir Sie unterstützen können.

Tipp: Inserate immer mit gesundem Menschenverstand prüfen

Auch wenn die Plattform seriös ist – nicht alle Anbieter:innen sind es. Prüfen Sie Angebote sorgfältig und lassen Sie sich im Zweifel nicht unter Druck setzen. Bei Ricardo etwa gibt es einen Käuferschutz bis CHF 250.– – andere Plattformen bieten das nicht.

JUSTIS Rechtsschutz-Tipp

Online-Betrug nimmt zu – aber Sie müssen sich nicht machtlos fühlen. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Rechte durchzusetzen und Ihr Geld zurückzufordern.

Gepostet am 15. April 2025