ChatGPT und andere KI-Tools revolutionieren den Arbeitsmarkt – auch in der Bewerbungsphase. Ist es juristisch zulässig, das Anschreiben und den Lebenslauf von einer Künstlichen Intelligenz erstellen oder optimieren zu lassen? Oder handelt es sich um eine unzulässige Täuschung gegenüber dem Arbeitgeber? Wir klären die Zulässigkeit des KI-Einsatzes in Ihrer Bewerbung nach Schweizer Recht und zeigen, welche rechtlichen Risiken Sie unbedingt vermeiden müssen, um das Vertrauensverhältnis nicht zu beschädigen.
Grundsätzlich erlaubt: Der Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT ist in der Schweiz nicht verboten. Sie dürfen die Technologie als Schreib- und Korrekturwerkzeug nutzen.
Wahrheitspflicht bleibt: Die Pflicht zur Wahrhaftigkeit (Art. 321a OR) liegt stets beim Bewerber. Sie haften persönlich für Falschangaben, erfundenen Fakten ("Halluzinationen") oder vorgetäuschte Kompetenzen.
Kein Ghostwriting: Nutzen Sie die KI als Assistenz und nicht als Ghostwriter. Eine vollständig durch KI generierte Bewerbung kann die Authentizität vermindern und bei einer späteren Entdeckung das Vertrauensverhältnis zum Arbeitgeber belasten.
Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) wie ChatGPT zur Erstellung oder Optimierung von Bewerbungsunterlagen ist in der Schweiz grundsätzlich erlaubt. Es gibt derzeit kein Gesetz, das den Einsatz solcher Werkzeuge explizit verbietet. Dennoch sollten Bewerber die potenziellen Risiken und juristischen Fallstricke kennen.
Der wichtigste Grundsatz im Bewerbungsprozess ist die Wahrheitspflicht. Auch wenn ein Bewerbungsverhältnis noch kein Arbeitsverhältnis ist, gilt:
Juristisch wird oft zwischen zwei Arten der Unterstützung unterschieden:
Der Einsatz von KI ist legal, aber die Authentizität und die Wahrheit der Bewerbung bleiben die Verantwortung des Bewerbers.
Nutzen Sie KI als Korrektor und Styling-Werkzeug, aber nie als Ghostwriter für den Inhalt. Führen Sie immer eine Fakten- und Plausibilitätskontrolle der generierten Texte durch, um fehlerhafte Informationen oder "Halluzinationen" der KI auszuschliessen. Verschweigen Sie den Einsatz, kann dies das Vertrauensverhältnis zum zukünftigen Arbeitgeber belasten.
Gepostet am 9. Dezember 2025